Evgeniya Hartleben-Kurakina: eine der bekanntesten sowjetischen Models der 60er

Heute bei uns im Studio ist Frau Evgeniya Hartleben-Kurakina, eines der bekanntesten sowjetischen Models der sechziger Jahre. Heute ist das ehemalige Model nur noch selten in ihrer Heimatstadt Sankt-Petersburg. Seit 30 Jahren lebt und arbeitet Frau Hartleben-Kurakina in Berlin. Mit zahlreichen Fotoausstellungen versucht sie die sowjetische Mode der 60er -70er in Bildern festzuhalten. Ab dem 3. März wird in der Berliner Galerie „Vinogradov“ eine neue Sammlung von Modefotografien aus Sowjetzeiten von Frau Hartleben-Kurakina vorgestellt. Was an der Mode der Sechziger Jahre so besonders war, dazu unterhalten wir uns jetzt mit Frau Hartleben-Kurakina.

Quelle: Stimme Russlands

Ausstellung „Mode. Zeitsignale“

Eko – Mode

Indische nationale Schuhe mit Schnürsenkeln aus sowjetischen Schlittschuhen, Wattejacken mit Organza – Rüschen, eine klassische Jacke mit Fransen und bestickten indischen „Eyes“, ein Hut aus T-Shirts, eine Tasche aus Boots, ein Pilgerstock aus Flaschen, ein Kleid aus einer Matratze, eine Bluse aus Schwalbenschreien, ein Rock aus Windböen, eine Mütze aus dem flackernden Südhimmel mit Sonnenleuchten umbunden, Clutch aus Müllsäcken, Strumpfhosen aus Kinder Zeichnungen – das ist
bei weiterem keine vollständige Palette moderner Eco-Designer. Ein schweigender, aber heller und mutiger Aufruf das bereits Vorhandene zu nutzen und neue Produktionsmengen zu verringern.
Elemente eines solchen Kostüms sind voller Geschichte und Adel, unanhängig davon, was sie im früherem Leben gewesen waren. Unter dem Blick des Künstlers erwerben sie eine andere Interpretation und tragen die Symbole und Zeichen der Gegenwart.
Der Prozess der qualitativen Übergangs einer Sache aus dem Nichts in ein Kunstwerk kann man als „Evolution“ oder „Wiedergeburt“ des Kostüms bezeichnen. Der Künstler in diesem Sinne erinnert an einen Alchimisten auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Der globale Trend , am Anfang schwer und mit Mühe durch die Gesellschaft angenommen, wird jetzt zur Lebensart. Sekundäre Verarbeitung, Recycling, etc. wird zur Zeit eines der wichtigsten Argumente im Kampf für den Käufer und wird weltweit zum vielversprechenden und populären Trend.

Kuratorin Maria Erochina
3. März 2013

Ausstellung „Mode. Zeitsignale“ im März 2013 Modefotografien aus dem sowjetischen Leningrad und aus dem Sankt Petersburg von heute

Fundus der Ausstellung bilden Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Leningrader Modewelt. Die Fotografien entstammen dem einzigartigen Fotoarchiv über die Mode der 1960er und 1970er Jahre von Ewgenija Hartleben-Kurakina, einem der prägnantesten Mannequins dieser Zeit.
Die Aufnahmen legen Zeugnis darüber ab, dass sehr wohl eine „Sowjetische Mode“ existierte, und nicht nur existierte, sie war darüber hinaus auch sehr lebendig. Sie lebte durch talentierte Designer, Modefotografen und Mannequins, auch wenn darüber nur wenig im Westen bekannt ist, der Vorhang war eben doch eisern. Die Designer verliehen den Leningradern ein unverwechselbares Erscheinungsbild… Die sowjetischen Fotografen standen ihren Kollegen aus dem Westen in nichts nach und entdeckten neue Wege, Mode zu präsentieren – raus aus den Aufnahmestudios, hinaus auf die Straßen der Stadt. Dadurch entstanden gänzlich neue Sujets und eine besondere Dynamik. Auf den Laufstegen und in den Modemagazinen präsentierte man sowjetische Mannequins. Allerdings war die Anerkennung dieser Profession eine komplett andere als heute: In der Sowjetunion träumten wenige davon, Model zu werden. Es wurde als Arbeiterberuf bezeichnet und manche Models haben nebenbei studiert oder einen Beruf erlernt. Ewgenija meint sogar, die Arbeit als Model war keine prestigevolle Aufgabe. „Mir war es nahezu peinlich, über meine Arbeit zu sprechen und behauptete daher, dass ich als Verkäuferin arbeiten würde oder Studentin sei, wobei letzteres wirklich zutraf.“ Die sowjetischen Mannequins entschieden selbst, wie sie vor der Kamera posierten, sie wechselten selbst die Kleider, kümmerten sich selbst um ihre Frisuren und ihr Makeup für die Aufnahmen.
„Wir waren alle sehr unterschiedlich, was das Aussehen oder unseren Stil, die Kleider zu präsentieren, betraf. Jede von uns hatte ihre ganz eigene Art, sich auf dem Laufsteg zu bewegen. Wir waren arm, aber sehr glücklich, den Leuten etwas Freude schenken zu dürfen.
Auf den Podium so schreitend, dass man eine Spur in der Seele hinterließ, die Gleichgültigen anstieß, dass man überraschte, begeisterte und erfreute“, erzählt Ewgenija über ihren Beruf als sowjetisches Mannequin.
Die lebendigen und strahlenden Fotografien zeugen nicht nur von dem Schönheitsideal und der Entwicklung der Modeindustrie im damaligen Leningrad, sondern beflügelten auch junge Künstler, Neues auf der Grundlage von bereits Bekanntem zu schaffen. Eine Gruppe junger Künstler griff mit ihrem Projekt „Leninburg“ die Ideen und Motive der Modefotosessions von damals auf und setzten sie mit heutigen Models um. Die Künstler haben sich intensiv mit der heimischen Mode des vergangenen Jahrhunderts beschäftigt, die Zeichen dieser Epoche dechiffriert und nach Parallelen zu heute gesucht. An dem Projekt wirken Olga Malygina, Maria Erochina, Alica Gil und Timor Turgunow mit. Auch diese Werke werden auf der Ausstellung gezeigt werden. Die Kuratorin der Ausstellung, Maria Erochina, wird zudem ihren Film „Heute bin ich ein Papagei“ über die bunten Fashion Victims von Sankt Petersburg zeigen.
In der Geschichte der Mode hat es immer Menschen gegeben, die mutig genug waren, zu spielen und gegen das Establishment aufzubegehren. Und das ist der Modetrend, der Windstoß, der alle Äste eines Baumes dazu bringt, sich in eine neue Richtung zu biegen. Aus den unterschiedlichen Potentialen entzündet sich der Funke. Den Initiatoren dieser Ausstellung ist sehr daran gelegen, genau dieses Thema mit interessierten Besuchern zu diskutieren.

Jüdische Galerie, Oksana Prisamd

Ausstellung »Mode. Zeitsignale«

Modefotografien aus dem sowjetischen Leningrad und aus dem Sankt Petersburg von heute. Die Stadt mit den zwei Namen.
Hauptstadt der Mode und der Kunst eines Staates mit tausend Namen. Diese Stadt ist die ewig Elegante, die für immer Auserkorene. Sie ist zu jeder Jahreszeit wunderschön und scheint Ihre Bewohner nach ihrem ganz eigenen Geschmack zu kleiden. Diese Stadt hat die unterschiedlichsten Epochen und Systeme erlebt, ihre Bewohner sahen zu jeder Zeit anders aus, aber doch immer in ihrem unnachahmlichen Stil. Die Ausstellung zeigt, welches Schönheitsideal im sowjetischen Leningrad geschaffen wurde, aber auch, welches heute im modernen Sankt Petersburg vorherrscht.
Fundus der Ausstellung bilden Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Leningrader Modewelt. Die Fotografien entstammen dem einzigartigen Fotoarchiv über die Mode der 1960er und 1970er Jahre von Ewgenija Hartleben-Kurakina, einem der prägnantesten Mannequins dieser Zeit. Die Aufnahmen legen Zeugnis darüber ab, dass sehr wohl eine »Sowjetische Mode« existierte, und nicht nur existierte, sie war darüber
hinaus auch sehr lebendig. Sie lebte durch talentierte Designer, Modefotografen und Mannequins, auch wenn darüber nur wenig im Westen bekannt ist, der Vorhang war eben doch eisern. Die Designer verliehen den Leningradern ein unverwechselbares Erscheinungsbild… Die sowjetischen Fotografen standen ihren Kollegen aus dem Westen in nichts nach und entdeckten neue Wege, Mode zu präsentieren – raus aus den
Aufnahmestudios, hinaus auf die Straßen der Stadt. Dadurch entstanden gänzlich neue Sujets und eine besondere Dynamik. Auf den Laufstegen und in den Modemagazinen präsentierte man sowjetische Mannequins. Allerdings war die Anerkennung dieser Profession eine komplett andere als heute: In der Sowjetunion träumten wenige davon, Model zu werden. Es wurde als Arbeiterberuf bezeichnet und manche Models haben nebenbei studiert oder einen Beruf erlernt. Ewgenija meint sogar, die Arbeit als Model war keine prestigevolle Aufgabe. »Mir war es nahezu peinlich, über meine Arbeit zu sprechen und behauptete daher, dass ich als Verkäuferin arbeiten würde oder Studentin sei, wobei letzteres wirklich zutraf.« Die sowjetischen Mannequins entschieden selbst, wie sie vor der Kamera posierten, sie wechselten selbst die Kleider, kümmerten sich selbst um ihre Frisuren und ihr Makeup für die Aufnahmen. »Wir waren alle sehr unterschiedlich, was das Aussehen oder unseren Stil, die Kleider zu präsentieren, betraf. Jede von uns hatte ihre ganz eigene Art, sich auf dem Laufsteg zu bewegen. Wir waren arm, aber sehr glücklich, den Leuten etwas Freude schenken zu dürfen. Auf den Podium so schreitend, dass man eine Spur in der Seele hinterließ, die Gleichgültigen anstieß, dass man überraschte, begeisterte und erfreute«, erzählt Ewgenija über ihren Beruf als sowjetisches Mannequin.
Die lebendigen und strahlenden Fotografien zeugen nicht nur von dem Schönheitsideal und der Entwicklung der Modeindustrie im damaligen Leningrad, sondern beflügelten auch junge Künstler, Neues auf der Grundlage von bereits Bekanntem zu schaffen. Eine Gruppe junger Künstler griff mit ihrem Projekt »Leninburg« die Ideen und Motive der Modefotosessions von damals auf und setzten sie mit heutigen Models um. Die Künstler haben sich intensiv mit der heimischen Mode des vergangenen Jahrhunderts
beschäftigt, die Zeichen dieser Epoche dechiffriert und nach Parallelen zu heute gesucht. An dem Projekt wirken Olga Malygina, Maria Erochina, Alica Gil und Timor Turgunow mit. Auch diese Werke werden auf der Ausstellung gezeigt werden. Die Kuratorin der Ausstellung, Maria Erochina, wird zudem ihren Film »Heute bin ich ein Papagei« zeigen, ein Film über die bunten Fashion Victims von Sankt Petersburg.
In der Geschichte der Mode hat es immer Menschen gegeben, die mutig genug waren, zu spielen und gegen das Establishment aufzubegehren. Und das ist der Modetrend, der Windstoß, der alle Äste eines Baumes dazu bringt, sich in eine neue Richtung zu biegen. Man könnte sie als edelmütige Hooligans bezeichnen, die sich über die konservative Gesellschaft lustig machen und dabei riskieren, von dieser geschmäht zu werden. Aus den unterschiedlichen Potentialen entzündet sich der Funke. Den Initiatoren dieser Ausstellung ist sehr daran gelegen, genau dieses Thema mit interessierten Besuchern zu diskutieren.

Quelle: www.kulturportal-russland.de

Modefotografien aus dem sowjetischen Leningrad und aus dem Sankt Petersburg von Heute

Die Stadt mit den zwei Namen. Hauptstadt der Mode und der Kunst eines Staates mit tausend Namen. Diese Stadt ist die ewig Elegante, die für immer Auserkorene. Sie ist zu jeder Jahreszeit wunderschön und scheint Ihre Bewohner nach ihrem ganz eigenen Geschmack zu kleiden. Diese Stadt hat die unterschiedlichsten Epochen und Systeme erlebt, ihre Bewohner sahen zu jeder Zeit anders aus, aber doch immer in ihrem unnachahmlichen Stil. Die Ausstellung zeigt, welches Schönheitsideal im sowjetischen Leningrad geschaffen wurde, aber auch, welches heute im modernen Sankt Petersburg vorherrscht.
Fundus der Ausstellung bilden Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Leningrader Modewelt. Die Fotografien entstammen dem einzigartigen Fotoarchiv über die Mode der 1960er und 1970er Jahre von Ewgenija Hartleben-Kurakina, einem der prägnantesten Mannequins dieser Zeit.

Die Aufnahmen legen Zeugnis darüber ab, dass sehr wohl eine „Sowjetische Mode“ existierte, und nicht nur existierte, sie war darüber hinaus auch sehr lebendig. Sie lebte durch talentierte Designer, Modefotografen und Mannequins, auch wenn darüber nur wenig im Westen bekannt ist, der Vorhang war eben doch eisern. Die Designer verliehen den Leningradern ein unverwechselbares Erscheinungsbild… Die sowjetischen Fotografen standen ihren Kollegen aus dem Westen in nichts nach und entdeckten neue Wege, Mode zu präsentieren – raus aus den Aufnahmestudios, hinaus auf die Straßen der Stadt. Dadurch entstanden gänzlich neue Sujets und eine besondere Dynamik. Auf den Laufstegen und in den Modemagazinen präsentierte man sowjetische Mannequins. Allerdings war die Anerkennung dieser Profession eine komplett andere als heute: In der Sowjetunion träumten wenige davon, Model zu werden. Es wurde als Arbeiterberuf bezeichnet und manche Models haben nebenbei studiert oder einen Beruf erlernt. Ewgenija meint sogar, die Arbeit als Model war keine prestigevolle Aufgabe. „Mir war es nahezu peinlich, über meine Arbeit zu sprechen und behauptete daher, dass ich als Verkäuferin arbeiten würde oder Studentin sei, wobei letzteres wirklich zutraf.“ Die sowjetischen Mannequins entschieden selbst, wie sie vor der Kamera posierten, sie wechselten selbst die Kleider, kümmerten sich selbst um ihre Frisuren und ihr Makeup für die Aufnahmen. „Wir waren alle sehr unterschiedlich, was das Aussehen oder unseren Stil, die Kleider zu präsentieren, betraf. Jede von uns hatte ihre ganz eigene Art, sich auf dem Laufsteg zu bewegen. Wir waren arm, aber sehr glücklich, den Leuten etwas Freude schenken zu dürfen. Auf den Podium so schreitend, dass man eine Spur in der Seele hinterließ, die Gleichgültigen anstieß, dass man überraschte, begeisterte und erfreute“, erzählt Ewgenija über ihren Beruf als sowjetisches Mannequin.

Die lebendigen und strahlenden Fotografien zeugen nicht nur von dem Schönheitsideal und der Entwicklung der Modeindustrie im damaligen Leningrad, sondern beflügelten auch junge Künstler, Neues auf der Grundlage von bereits Bekanntem zu schaffen. Eine Gruppe junger Künstler griff mit ihrem Projekt „Leninburg“ die Ideen und Motive der Modefotosessions von damals auf und setzten sie mit heutigen Models um. Die Künstler haben sich intensiv mit der heimischen Mode des vergangenen Jahrhunderts beschäftigt, die Zeichen dieser Epoche dechiffriert und nach Parallelen zu heute gesucht. An dem Projekt wirken Olga Malygina, Maria Erochina, Alica Gil und Timor Turgunow mit. Auch diese Werke werden auf der Ausstellung gezeigt werden. Die Kuratorin der Ausstellung, Maria Erochina, wird zudem ihren Film „Heute bin ich ein Papagei“ zeigen, ein Film über die bunten Fashion Victims von Sankt Petersburg.

In der Geschichte der Mode hat es immer Menschen gegeben, die mutig genug waren, zu spielen und gegen das Establishment aufzubegehren. Und das ist der Modetrend, der Windstoß, der alle Äste eines Baumes dazu bringt, sich in eine neue Richtung zu biegen. Man könnte sie als edelmütige Hooligans bezeichnen, die sich über die konservative Gesellschaft lustig machen und dabei riskieren, von dieser geschmäht zu werden. Aus den unterschiedlichen Potentialen entzündet sich der Funke. Den Initiatoren dieser Ausstellung ist sehr daran gelegen, genau dieses Thema mit interessierten Besuchern zu diskutieren.

Maria Erokhina

«Ах, вернисаж, ах, вернисаж…..»

Экспозиция «Модный вояж. 60-70гг.», представленная в Музее моды замка Майенбург, Германия, завершила своё путешествие 25 мая сего года. На протяжении почти трех месяцев интересующаяся культурой публика Германии имела возможность не только детально познакомиться с уникальной коллекцией фотографий – экспонатами выставки, но и получить истинное удовольствие от необыкновенного соединения советской ленинградской фотографии моды и своеобразно дополняющей её немецкой коллекции одежды. Восхищает особый дар и умение владелицы музея Моды замка – госпожи Жозефины Едле фон Крепл использовать пространство музея, с большой любовью и неординарным вкусом сочетая фотографии с моделями платьев, шляпок, вечерних туалетов, делая порой особый акцент на фотографию. Войдя в музей, вы сразу окунаетесь в мир моды Ленинграда 60-70 годов. Все залы музея украшены 100 фотографиями лениградской индустрии моды, сотворенными в основном монополистом тех лет – мастером модного фото Петром Сегалем. Выбор фотографий был тщательно продуман, а их расположение ненавязчиво, но целенаправленно сгруппировано по темам: шляпы, пальто и костюмы, вечерние платья, изделия в полоску и клетку, свадебные платья.
Во вступительной речи на открытии вернисажа особое внимание я обратила на развитие тенденций советской моды 60 -70 годов прошлого века, рассказала о социальной жизни, заботах, радостях, проблемах и обыкновенных желаниях советской манекенщицы, дизайнера, фотографа тех лет. Приоткрыв занавес в прошлое, я обнаружила к своей большой радости, с каким неподдельным интересом и трепетным волнением слушали мой рассказ эксперты, любители моды и фотографии.
Прессу и публику покорили изящество и красота наших манекенщиц, естественная выразительность их лиц, а также отточенность деталей покроя моделей и качество тканей одежды. Поразило и само фотоискусство того периода. Проводилось невольное сравнение открытой всему миру немецкой моды с закрытым миром советской моды того периода. О существовании советской моды такого высокого уровня знали немногие из присутствующих на вернисаже, публика делилась своими редкими воспоминаниями.
Вернисаж оправдал все надежды. В зале царила атмосфера дружелюбия и заинтересованности. Пресса оживлённо гудела, осаждая устроителей вернисажа вопросами абсолютно обо всём: «Как Вы попали в музей?», «Где Вы познакомились с Жозефиной?», «Как родилась идея совместной экспозиции?», «Кто такой Петр Сегаль?», «Сколько лет Вам понадобилось для собрания такой коллекции фотографий?», «Как судьба привела Вас в Германию, работали ли Вы манекенщицей здесь?», и т.д.
Многое из пережитого на вернисаже порой ускользает из памяти и только благодаря друзьям позднее вспоминаешь трогательные моменты и детали. Я стралась окунуть немецкую публику и гостей Музея моды в прошлое столетие, в мир элегантности и изысканности, не утаивая всех преград на пути оциалистической моды к её главной цели – гармонии внутреннего и внешнего облика человека.
Экспозиция имела несомненный успех, подтверждением чему служат статьи в прессе и множество восторженных и признательных записей в книге отзывов. Пресса назвала фотовыставку «Парижем в русском образе», высоко оценив её как уникально вписавшуюся в стены Музея моды и приятно удивившую современную Германию.

Евгения Хартлебен-Курaкина
Berlin, 10. Juni 2012

Eleganz und Erotik

Ausstellungseröffnung im Meyenburger Modemuseum mit besonderen Gästen

MEYENBURG – Es war ein Zufall, der die neue Ausstellung im Modemuseum Schloss Meyenburg ermöglichte. Josefine Edle von Krepl war mit Ewgenija Hartleben-Kurakina ins Gespräch gekommen. Die Sozialwissenschaftlerin aus Russland, die seit 35 Jahren in Berlin lebt, entpuppte sich als ehemaliges Mannequin, das in den sechziger und siebziger Jahren auf den Laufstegen von Leningrad zu Hause war. „Eigentlich müssten wir uns kennen“, meinte sie – Anlass genug für ein vertiefendes Gespräch, bei dem zutage trat, dass Ewgenija Hartleben-Kurakina eine große Fotosammlung aus der Zeit ihres Mannequin-Daseins besitzt, die es verdiente, im Rahmen des Meyenburger Modemuseums gezeigt zu werden. Zumal – wie von Krepl bei der Vernissage am vergangenen Samstag feststellte – verschiedene Exponate im Museum genau aus derselben Zeit stammen.
„Paris zeigen auf russische Art und Weise“, umschrieb sei den Geist in der Modewelt Leningrads der damaligen Zeit. Ewgenija Hartleben-Kurakina ist selbst auf vielen Bildern als überzeugende Repräsentantin dieses Zeitgeists zu betrachten.
„Ich bin stolz, Ihnen diese Eleganz hier zeigen zu können“, freute sich auch Ewgenija Hartleben-Kurakina, die mit 17 Jahren angefangen hatte, zu modeln. Zudem werden die Bilder, die vor allem vom Modefotografen Peter Segal stammen, erstmals in Deutschland gezeigt. Erst danach sind Ausstellungen in Berlin und Wiesbaden sowie später in Paris geplant. „Wir haben uns gesucht und gefunden“, meinte Ewgenija Hartleben-Kurakina im Gespräch über ihr Zusammentreffen mit Josefine Edle von Krepl.
Der Gedanke, die Bilder in einem Modemuseum in Deutschland zu zeigen, sei sehr aufregend gewesen.
Die Sammlung in Meyenburg hält sie für „einmalig und spannend“, und von dem Museum sei sie „sehr angenehm überrascht“.
Für die Vernissage, die im Schlosssaal stattfand und ausgesprochen gut besucht war, gab es natürlich wie immer bei diesen Anlässen noch ein tolles Rahmenprogramm. Hatte zunächst der musikalische Nachwuchs mit dem Pianisten Piet Kelemen aus Meyenburg und der Geigerin Carolin Spitzner aus Gerdshagen sein Können gezeigt, so war für viele Anwesende unzweifelhaft die anschließende Veranstaltung mit Lilo Wanders ein absoluter Höhepunkt des Abends. (Von Bernd Atzenroth)

Quelle: Märkische Allgemeine,12.03.2012

Erst Meyenburg, dann folgt Paris

Der Tipp einer Bekannten führte Ewgenija Hartleben-Kurakina ins Meyenburger Modemuseum. Das ehemalige Leningrader Mannequin war begeistert von „der einmaligen Sammlung“ Josefine Edle von Krepls. Darunter Mode der 60er und 70er Jahre, also jener Zeit, als die Leningraderin russische Kreationen in natürlicher Weiblichkeit mit einem Hauch Aristokratie auf dem Laufsteg präsentierte. Und nicht nur da. Aus dieser Zeit besitzt die Russin rund 550 Fotografien von Peter Segal, der damals zu den führenden Mode-Fotografen Leningrads gehörte, sich nicht auf Studioaufnahmen beschränkte, sondern so oft wie möglich dafür auch die Gärten und Schlösser der Stadt und ihrer Umgebung nutzte.

100 dieser Fotos sind seit Sonnabend Abend im Meyenburger Schloss zu bewundern. „Mode Voyage“ heißt die neue Ausstellung, die zu den Highlights des deutsch-russischen Jahres der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/2012 zählen dürfte. Und natürlich ließ es sich das einstige Mannequin nicht nehmen, zur Eröffnung in die Prignitz zu kommen und aus ihrem Leben zu erzählen. Für sie, für die „Coco Chanel die unbestrittene Königin der Haute Couture ist und bleibt“, waren die 60er und 70er Jahre in der UdSSR zwar keineswegs von einem Überfluss an textiler Vielfalt geprägt. „Aber die Stoffe und vor allem auch die Schnitte für unsere Modelle waren erlesen, mit den beschränkten Mitteln haben auch wir Chanel gemacht“, erzählt sie im Gespräch mit dem „Prignitzer“ nicht ohne Stolz. Und auch davon, was sich der Fotograf Segal alles einfallen ließ, um seine Ideen für Außenaufnahmen umsetzen zu können. „Teilweise waren das Autos, mit denen sonst Brot transportiert wurde“, erinnert sich Ewgenija Hartleben-Kurakina.

Gerne denkt sie auch an die Zeit in den 70er Jahren zurück, als sie auch für das Haus der Mode in Berlin arbeitete. „Es ist verwunderlich, dass wir uns nicht schon damals kennen lernten“, meint Josefine Edle von Krepl, „denn meine Studienfreundin hat Modenschauen mit ihr gemacht. Und ich habe damals für die DDR-Frauenzeitschrift ,Für Dich’ gearbeitet, die wiederum enge Kontakte zum Haus der Mode hatte“, erzählt die Betreiberin des Modemuseums im Meyenburger Schloss. Nun fanden sich die beiden Vollblut-Frauen in Sachen Mode jetzt, und die Chemie stimmte gleich beim ersten Besuch, so dass der Kontakt schnell hergestellt, die Ausstellung geplant war. Meyenburg rangiert damit sogar vor Berlin und Paris, wo das einstige Leningrader Mannequin ihre Foto-Sammlung auch noch präsentieren wird.

Das besondere an der Meyenburger Exposition ist aber ganz sicher die Verbindung der Fotos mit Kleidern und Accessoires aus dem Modemuseum. Und für zusätzliches Lokalkolorit sorgten am Sonnabend Abend auch zwei Gymnasiasten. Der Meyenburger Piet Kelemen am Klavier und die Gerdshagenerin Carolin Spitzner an der Geige stimmten mit russischen Weisen auf die Ausstellung ein. Es war ihr zweiter gemeinsamer Auftritt, den sie mit Bravour meisterten und auch entsprechenden Beifall ernteten.

Mit dem sparten die zahlreichen Besucher natürlich ebenso wenig, als nach der Pause Lilo Wanders die Bühne betrat und unter dem Motto „Pulsschlag tief in Ihr“ Texte aus erotischer Weltliteratur las. Gerade eine Woche zuvor hatte der berühmte Schauspieler und Travestiekünstler Ernst-Johann Reinhardt, Ernie genannt, der fast ausschließlich in der weiblichen Rolle der Lilo Wanders auftritt, ein Gastspiel in Wittenberge gegeben. Und auch im Meyenburger Modemuseum ist sie bzw. er längst kein(e) Unbekannte(r) mehr. Denn bereits im Januar 2011 hatte sie bzw. er das Publikum dort begeistert.

Josefine Edle von Krepl und Reinhardt lernten sich übrigens bei einer Modenschau in einem Hamburger Hotel kennen. Lilo Wanders hatte dort die Moderation übernommen, Josefine Edle von Krepl die Kleider beigesteuert.

Prignitzer Lokal-Nachrichten vom 11.März.2012