Ausstellungseröffnung im Meyenburger Modemuseum mit besonderen Gästen
MEYENBURG – Es war ein Zufall, der die neue Ausstellung im Modemuseum Schloss Meyenburg ermöglichte. Josefine Edle von Krepl war mit Ewgenija Hartleben-Kurakina ins Gespräch gekommen. Die Sozialwissenschaftlerin aus Russland, die seit 35 Jahren in Berlin lebt, entpuppte sich als ehemaliges Mannequin, das in den sechziger und siebziger Jahren auf den Laufstegen von Leningrad zu Hause war. „Eigentlich müssten wir uns kennen“, meinte sie – Anlass genug für ein vertiefendes Gespräch, bei dem zutage trat, dass Ewgenija Hartleben-Kurakina eine große Fotosammlung aus der Zeit ihres Mannequin-Daseins besitzt, die es verdiente, im Rahmen des Meyenburger Modemuseums gezeigt zu werden. Zumal – wie von Krepl bei der Vernissage am vergangenen Samstag feststellte – verschiedene Exponate im Museum genau aus derselben Zeit stammen.
„Paris zeigen auf russische Art und Weise“, umschrieb sei den Geist in der Modewelt Leningrads der damaligen Zeit. Ewgenija Hartleben-Kurakina ist selbst auf vielen Bildern als überzeugende Repräsentantin dieses Zeitgeists zu betrachten.
„Ich bin stolz, Ihnen diese Eleganz hier zeigen zu können“, freute sich auch Ewgenija Hartleben-Kurakina, die mit 17 Jahren angefangen hatte, zu modeln. Zudem werden die Bilder, die vor allem vom Modefotografen Peter Segal stammen, erstmals in Deutschland gezeigt. Erst danach sind Ausstellungen in Berlin und Wiesbaden sowie später in Paris geplant. „Wir haben uns gesucht und gefunden“, meinte Ewgenija Hartleben-Kurakina im Gespräch über ihr Zusammentreffen mit Josefine Edle von Krepl.
Der Gedanke, die Bilder in einem Modemuseum in Deutschland zu zeigen, sei sehr aufregend gewesen.
Die Sammlung in Meyenburg hält sie für „einmalig und spannend“, und von dem Museum sei sie „sehr angenehm überrascht“.
Für die Vernissage, die im Schlosssaal stattfand und ausgesprochen gut besucht war, gab es natürlich wie immer bei diesen Anlässen noch ein tolles Rahmenprogramm. Hatte zunächst der musikalische Nachwuchs mit dem Pianisten Piet Kelemen aus Meyenburg und der Geigerin Carolin Spitzner aus Gerdshagen sein Können gezeigt, so war für viele Anwesende unzweifelhaft die anschließende Veranstaltung mit Lilo Wanders ein absoluter Höhepunkt des Abends. (Von Bernd Atzenroth)
Quelle: Märkische Allgemeine,12.03.2012